Sonntag, 9. August 2015

Wie viele Kalorien für MAXIMALEN Muskelaufbau?

Diese Frage ist in der Fitnessszene allgegenwärtig und wird auf breiter Basis diskutiert. Ist nun ein gewisser Aufbau von Körperfett parallel zum Muskelaufbau notwendig oder beeinflusst vielleicht ein zu hoher Körperfettgehalt das Muskelwachstum negativ?

Um zu verstehen, welchen Stellenwert Muskelmasse für unseren Körper hat, muss man sich zunächst mit den Ur-Anlagen auseinandersetzen. Bei unseren Vorfahren war bereits Muskelmasse eine Notwendigkeit für die Nahrungsbeschaffung andererseits kostet der Erhalt von Muskelmasse auch eine Menge Energie. Zu Zeiten einer Nahrungsknappheit reagieren wir aus diesem Grund noch heute mit einem bereitwilligen Abbau von Muskelmasse zur Versorgung lebensnotwendiger sogenannter Glucose abhängiger Systeme, zu denen auch unser Gehirn zählt. Versorgen wir uns mit zu wenigen Kalorien und signalisieren gleichzeitig keinerlei Notwendigkeit, Muskelmasse zu erhalten, können wir förmlich zusehen, wie sie abgebaut wird. Aus diesem Grund muss Krafttraining auch in jeder Art von Reduktionsdiät einen festen Bestandteil einnehmen. Im Umkehrschluss fällt es unserem Körper leichter, Energie, Nähr- und Baustoffe in mehr Muskelmasse zu investieren, wenn ein Nahrungsüberfluss besteht und die Versorgung anderer lebenswichtiger Einrichtungen dadurch nicht gefährdet scheint. Krafttraining und eine mindestens bedarfsgerechte, besser hyperkalorische Versorgung stellen die besten Voraussetzungen für maximalen Muskelaufbau dar. 

Wie hoch sollte nun das kalorische Mindestmaß sein, um den Muskelaufbau maximal voranzutreiben? Ein Forscherteam der University of Michigan stellte fest, dass sich insbesondere ein über den Muskeln befindliches, subkutanes, adipöses Gewebe zumindest bei Männern nachteilig auf die muskuläre Adaptionsfähigkeit sowie auf die Kraftleistungen in Verbindung mit einem 12-wöchigen Widerstandstraining auswirkt. Weitere Studien unterstützen die These, dass ein zu hoher Körperfettgehalt die Muskelkraft, Muskeladaption und Muskelregeneration negativ beeinträchtigen kann. 

Ein zu hoher Körperfettanteil in der Aufbauphase bringt negative Folgen mit sich. Das Herz-Kreislaufsystem und der passive Bewegungsapparat werden belastet, Entzündungsmediatoren werden vermehrt produziert, die Insulinresistenz wird gefördert (=die Nährstoffe können nicht mehr ausreichend in die Zellen aufgenommen werden) und die Muskelfunktionen werden negativ beeinflusst. Es scheint durchaus sinnvoll zu sein, sich im Aufbau zumindest leicht hyperkalorisch zu ernähren. Männliche Athleten sollten in der Aufbauphase einen Körperfettgehalt von 14-15% nicht überschreiten, während die Grenze bei weiblichen Athleten 19-20% betragen sollte. 

(Quelle: Flex Magazin)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen