Freitag, 27. Februar 2015

Haltung im Alltag

Haltung bewahren! - Tipps für einen gesunden Rücken im Alltag

Rückenschmerzen kennt fast jeder: Nach einer aktuellen Umfrage der Deutschen Angestellten-Krankenkasse klagen fast zwei Drittel der Bevölkerung mindestens einmal im Jahr über Rückenschmerzen. Dabei reichen die Beschwerden von leichten Verspannungen bis zu ernsthaften Erkrankungen, die zu längerem Arbeitsausfall führen. Auslöser und Ursachen für Rückenschmerzen gibt es viele - seien es Verschleißerscheinungen, falsche Haltung oder Osteoporose. Gemeinsam ist aber fast allen, dass gezielte Bewegung in sehr vielen Fällen helfen kann, Rückenschmerzen vorzubeugen oder abzubauen.

Zusammenspiel von Muskeln und Knochen:

Zentrales Element des Rückens ist die Wirbelsäule. Sie ist aus vielen Wirbeln aufgebaut, so dass zahlreiche Bewegungsmöglichkeiten entstehen. Zwischen den Wirbeln sitzen die Bandscheiben, die als elastische Stoßdämpfer Druck abfangen können. Doch diese statischen Bestandteile können ihre Aufgabe nur erfüllen, wenn sie von einer starken Muskulatur unterstützt werden. Die Muskeln stabilisieren die Wirbelsäule, damit wir auch bei Bewegungen das Gleichgewicht halten können und nicht etwa nach vorne umkippen. Sind die Muskeln aber nur schwach ausgeprägt, kann der Druck von Bewegungen nur unzureichend abgefangen werden und landet komplett auf der Wirbelsäule. Durch zu viel Druck können die Bandscheiben beschädigt werden: Es entsteht ein Bandscheibenvorfall.

Psyche:

Stress und Leistungsdruck führen oft dazu, dass man unwillkürlich die Rückenmuskulatur verspannt: So entstehen Rückenschmerzen. Und umgekehrt können Rückenschmerzen auch auf das Gemüt schlagen. So entsteht ein Teufelskreis, aus dem man nur mit gezielten Maßnahmen zur Stressbewältigung ausbrechen kann.

Sportarten- Vorbeugung:

Neben spezieller Gymnastik wirken sich auch Ausdauersportarten günstig auf den Rücken aus. Walken oder Joggen stärkt die Muskulatur ebenso wie Schwimmen oder Aquafitness - im Wasser wird der Körper sogar noch zusätzlich entlastet, da durch den Auftrieb weniger Eigengewicht auf Gelenke und Knochen drückt. Auch spezielles Rückentraining an Geräten kann sinnvoll sein. Sport an der frischen Luft fördert außerdem die Bildung von Vitamin D, das für die Knochenstabilität wichtig ist.

Einfache Tipps, die im Alltag zu beachten sind:

Auch im Alltag lohnt es sich, rückenschonend zu leben. Sitzende Tätigkeiten über einen längeren Zeitraum lassen sich im Beruf meist nicht vermeiden. Die richtige Sitzposition hilft aber, Schmerzen und Verspannungen vorzubeugen. Ellenbogen und Knie sollten im rechten Winkel gebeugt sein - und entsprechend sollte die Höhe von Tisch und Stuhl eingestellt werden. Günstig ist ein Bürostuhl mit flexibler Rückenlehne und einer nach vorne leicht abfallenden Sitzfläche, damit Bewegungen beim Sitzen möglich sind. Auch im Berufsstress lässt sich das Sitzen für kurze Zeit unterbrechen: Stehen Sie auf, wenn Sie Ordner aus dem Regal holen, und rollen Sie nicht mit dem Stuhl hin.
Ein Sitzball unterstützt die aufrechte Körperhaltung. Er stärkt die Rückenmuskulatur und schult das Gleichgewicht. Man sollte nicht länger als 20 Minuten in derselben Position sitzen. Nicht verkrampft in der vermeintlich richtigen Sitzposition ausharren, sondern öfter mal die Haltung wechseln!

Wichtig bei Bildschirmarbeit ist es, den Arbeitsplatz rückenschonend einzurichten. Für den Blick auf den Monitor sollte kein Kopfverdrehen nötig sein. Wer ständig nach links oder rechts gucken muss, riskiert Verspannungen. Auch der Abstand zum Bildschirm und die Höhe des Stuhls müssen stimmen. Ideal ist es, wenn im Sitzen Ober- und Unterschenkel einen rechten Winkel bilden. Das gleiche gilt für die Ober- und Unterarme, wobei letztere auf dem Tisch aufliegen sollten.

Besonders im Haushalt sind die Tätigkeiten häufig mit Bücken verbunden. Die Wirbelsäule wird weniger belastet, wenn Sie mit geradem Rücken in die Knie gehen. Besonders gilt das beim Hochheben von schweren Gegenständen wie Getränkekisten. Beim Tragen von Lasten sollte das Gewicht möglichst nahe am Körper sein. Besonders wichtig ist es, ungleichmäßige Belastungen zu vermeiden, die der Wirbelsäule besonders zusetzen. Zwei leichte Einkaufstaschen sind also besser als eine schwere.
Eine knochenfreundliche Ernährung mit viel Obst und Gemüse sowie Milchprodukten versorgt die Knochen mit allen Mikronährstoffen, die sie benötigen. Rauchen aktiviert die knochenabbauenden Zellen im Körper. Ein Rauchstopp fördert also nicht nur die Gesundheit von Atemwegen und Herz-Kreislauf-System, sondern leistet auch einen Beitrag für eine gesunde Wirbelsäule.

Beim Stehen ist darauf zu achten, nicht ins Hohlkreuz zu gehen. Da die optimale, aufrechte Körperhaltung auf Dauer ermüdend ist, helfen Bewegungen zum Ausgleich. Dafür zum Beispiel die Beinhaltung ändern und zwischen Parallelstand und Schrittstellung wechseln. Das Gewicht mal auf das eine, mal auf das andere Bein verlagern. Das reduziert auch die Gefahr von einseitigen Belastungen.

Richtig liegen: Rücken-Entspannung im Schlaf
Im Schlaf kann sich der Rücken von den Belastungen erholen. Die Bandscheiben nehmen nun verstärkt Flüssigkeit auf und regenerieren.
Wer allerdings in eine weiche Matratze zu tief einsinkt, behindert seinen Körper bei den natürlichen Positionswechseln. Eine geeignete Härte und ein stützendes Kopfkissen verschaffen Abhilfe. Patienten mit starken Rückenbeschwerden ist von der Bauchlage abzuraten. Hier werden die Wirbel zu sehr belastet, da der Hals gedreht gelagert wird.

Bauch- und Rückenmuskeln trainieren:
Für die richtige Haltung im Alltag ist eine kräftige Rumpfmuskulatur unverzichtbar. Sowohl die Rückenmuskulatur als auch die schrägen und geraden Bauchmuskeln sollten trainiert werden. Geeignet sind beispielsweise Crunches (Bauchpressen) oder klassische Sit-Ups. Förderlich für den Rücken sind die Übungen aber nur, wenn sie richtig ausgeführt werden.




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